Welches Wasser hat die Natur für uns als Trinkwasser vorgesehen?

Können wir unseren täglichen Mineralstoffbedarf durch Leitungswasser oder Mineralwasser decken? Kann unser Organismus die Mineralstoffe im Trinkwasser oder Mineralwasser effektiv nutzen? Diesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen und dabei auf die biologischen und physiologischen Stoffwechselprozesse eingehen.

Mineralstoffe im Trinkwasser und in der Nahrung: Der feine Unterschied

Quellwasser und Flusswasser sind nur sehr gering mineralisiert, wobei Regenwasser praktisch frei von Mineralien ist, bzw. sein sollte. Das Trinken von Wasser mit hohem Mineraliengehalt findet erst seit wenigen Jahrzehnten statt. Durch die Industrialisierung wurden technische Verfahren geschaffen, um in der Tiefe lagernde Wasserreservoirs anzuzapfen. Somit ist es grundsätzlich nicht „natürlich“ und artgerecht, Mineralwasser zu trinken oder das Trinkwasser mit Mineralstoffen anzureichern.

Wasser enthält Mineralstoffe in Form sogenannter mineralischer Salze, auch anorganische Mineralstoffe genannt. Damit die Mineralstoffe im Trinkwasser überhaupt effektiv im Stoffwechsel genutzt werden können, müssen sie in einer für den Körper verfügbaren Form vorliegen.

Grundsätzlich teilt man Mineralstoffe in:

  • anorganische Verbindungen
  • organische Verbindungen

Feste Nahrungsmittel enthalten hauptsächlich organische Mineralstoffe in Form von Proteinverbindungen (Chelaten) und natürlichem Zucker. Die Aufnahme dieser organischen Stoffe fällt dem Körper viel leichter als die der anorganischen Salze. Doch selbst wenn wir die Mineralstoffe im Trinkwasser problemlos aufnehmen könnten, so ist die darin enthaltene Menge im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln nur sehr gering – so gering, dass normales Leitungswasser als Mineralstoffquelle oder Mineralwasser nicht ausreicht, um den täglichen Bedarf zu decken!

 

Die Aufnahme von Mineralstoffen

Bei der Beurteilung, welche Mineralstoffe sich für den menschlichen Organismus am besten eignen, unterschied man bisher nur selten zwischen

  • der Funktion = der Verwendung von Mineralstoffen im Körper und
  • der „Transportverpackung“ = der Aufnahme der Mineralstoffe in den Körper

Die Erkenntnisse der vergangenen Jahre zeigen, dass die Aufnahme von Mineralstoffen nur wenig damit zu tun hat, wie diese Stoffe im Körper eingesetzt werden und in welcher Form sie dort auftreten. Ein kleines Beispiel: Wenn Sie unter Eisenmangel leiden, bringt es nichts, wenn Sie Eisenspäne essen. Was Sie brauchen, ist Eisen in einer organischen Verbindung, die der Körper effektiv nutzen kann.

Wissenschaftliche Untersuchungen

Um die Bedeutung von Trinkwasser als Mineralstoffquelle zu untersuchen, wurden von Prof. Dr. Helmut Heseker von der Universität Paderborn im Rahmen einer nationalen Verzehrstudie 216 bundesdeutsche Trinkwässer und 234 Mineralwässer auf ihre Kalzium-, Magnesium- und Natriumgehalte untersucht. Folgende Mineralstoffe im Trinkwasser wurden analysiert:

Kalzium

Der Kalziumgehalt eines deutschen Trinkwassers (Leitungswassers) beträgt durchschnittlich 73,5 Milligramm, bei Mineralwasser sind es 117,0 Milligramm pro Liter. Die Bioverfügbarkeit von Kalzium aus Trinkwasser liegt laut vorliegender Studie bei durchschnittlich 35 %. Um den Tagesbedarf an Kalzium von 1.000 Milligramm pro Tag zu decken, müsste ein Mensch mindestens 8,5 Liter Mineralwasser trinken. Rechnet man die Bioverfügbarkeit ein, liegt die erforderliche Trinkmenge sogar bei über 20 Liter. Noch extremer sieht es bei gewöhnlichem Leitungswasser aus: Zwischen 13,6 und 38 Liter müssten getrunken werden, um den Tagesbedarf an Kalzium durch Leitungswasser zu decken.

Magnesium

Ähnlich zeigen sich die Verhältnisse bei Magnesium. Um den Tagesbedarf an Magnesium von 400 Milligramm durch Wasser zu decken, müsste ein Mensch 10 bis 19 Liter Mineralwasser beziehungsweise 37 bis 70 Liter Leitungswasser zu sich nehmen. Kein Wunder, enthält Mineralwasser durchschnittlich nur 40 Milligramm, Leitungswasser sogar nur 10 Milligramm Magnesium pro Liter.

Schlussfolgerungen der nationalen Verzehrstudie von Prof. Dr. Heseker: „Die Bedeutung derartiger Getränke (gemeint: Trink- und Mineralwasser) als Mineralstoffquellen wird deutlich überschätzt. Mineralstoffe werden überwiegend mit festen Nahrungsmitteln aufgenommen. Eine abwechslungsreiche Mischkost sorgt für eine sicher ausreichende Bedarfsdeckung mit lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.“ Nach Prof. Dr. Heseker liegt die Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen aus Wasser bei immerhin 30 bis 40 %.

Was bedeutet der Begriff „Bioverfügbarkeit“?

Bioverfügbarkeit ist der Freisetzungsgrad eines Wirkstoffanteils, der nach einer gewissen Zeitspanne unverändert im Blutkreislauf nachzuweisen ist. Bedeutet Bioverfügbarkeit von 30 bis 40 Prozent automatisch, dass 30 bis 40 Prozent der im Wasser gelösten Mineralstoffe auch tatsächlich von der Zelle verstoffwechselt werden?

Der US-amerikanische „Vitaminpapst“ Dr. Earl Mindell betont, dass die Fähigkeit Mineralstoffe zu verstoffwechseln an ihrer Eigenschaft liegt, dem Körper in organisch gebundener Form vorzuliegen. Nach Dr. Mindells Ansicht sollte die Aufnahme von Mineralstoffen über die pflanzliche Nahrung erfolgen.

Nach Dr. DeWayne Ashmeads Studie „Intestinal absorption of metal ions and chelates“ von 1985 geht ebenfalls hervor, dass der Körper chelatierte, also organisch gebundene Mineralstoffe besser aufnehmen kann als anorganische Mineralstoffe. An Aminosäuren gebundenes Magnesium zum Beispiel würde 1,8-mal besser assimiliert werden als anorganisches Magnesiumcarbonat, 2,6-mal besser als Magnesiumsulfat und 4,1-mal besser als Magnesiumoxid. Die Betrachtung anderer Mineralien ergab ähnliche Ergebnisse.

Wasser mit hohem Mineralstoffgehalt, wie z. B. das einer Heilquelle, kann den Mineralienbedarf im Körper nicht decken und schafft dabei ein weiteres Problem: Mineralstoffe, die der Körper nicht nutzen kann, müssen wieder ausgeschieden werden und belasten damit die Puffersysteme und Nieren. Falls die Nieren nicht einwandfrei funktionieren, werden die „nicht nutzbaren“ Mineralstoffe in unterschiedlichen Geweben eingelagert.

Größere Mengen anorganischer Mineralstoffe im Trinkwasser geben dem Wasser außerdem einen unangenehmen metallischen, manchmal auch salzigen Geschmack, der Speisen und Getränke negativ beeinflusst. Besonders deutlich wird dies bei Mineral- und Tafelwasser, das über längere Zeit offen stand: Ist die Kohlensäure verflogen, schmeckt das Wasser oft schal und unangenehm und löscht auch nicht mehr den Durst.

 

Was sind die besten Mineralstoffquellen für unseren Organismus?

Optimal ist eine ausgewogene, breitgefächerte Ernährungsweise mit einem großen regionalen Anteil an Salaten, Gemüse und frischem Obst. Nehmen Sie zum Kochen und Trinken von Schadstoffen befreites, reines und mineralarmes Wasser. So wie das Wasser von Aqua Naturalis, dank moderner Filtertechnik haben Sie immer Trinkwasser in bester Qualität im Haus.

Bei einer ausgewogenen und breitgefächerten Ernährung legt sich der Körper normalerweise einen Vorrat aller lebenswichtigen Substanzen an, aus dem er seinen Bedarf deckt. Dieser körpereigene Speicher wird automatisch wieder gefüllt, sobald die entsprechenden Mineralien in der Nahrung angeboten werden. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Körper sich aus einem reichhaltigen Nahrungsangebot auf optimale Weise all die Substanzen holt, die für seine Erhaltung und seine Gesundheit nötig sind.