Menschen hören nicht nur mit den Ohren: Zu dieser sensationellen Erkenntnis kam der US-Wissenschaftler Patrick Flanagan bereits 1958.

Seine Forschungen führten zur Entwicklung des Neurophones, das Töne durch die Haut direkt ans Gehirn überträgt. Damit können wir unsere Gehirnhälften synchronisieren, unterbewusst lernen (effektives lernen während des Schlafens) und unsere Erinnerung stärken. Das ist die Geschichte von Patrick Flanagan und seines Neurophones.

Geboren wurde Gilles Patrick Flanagan 1944 in Oklahoma City. Bereits im Alter von elf Jahren entwickelte und verkaufte der wissbegierige Amerikaner einen Lenkwaffendetektor an das US-Militär. Mit siebzehn Jahren bekam er seine Piloten- und Amateurfunkerlizenz und wurde von einem Think Tank im Pentagon angestellt. Später arbeitete er als Berater für die NSA, die CIA, die NASA, die Tufts University, das Office of Naval Research und die Aberdeen Proving Grounds für die Abteilung für unkonventionelle Waffen und Kriegsführung.

Ein unbekannter menschlicher Sinn

Auf die Idee für das Neurophone stieß der 12-jährige Flanagan in einem Science-Fiction-Roman. Darin besaß die Hauptfigur ein Gerät, dass ihm im Schlaf über Elektroden Informationen direkt in sein Gehirn lieferte. Mit diesem Gerät könnte er schneller lernen, dachte sich Flanagan und machte sich an die Arbeit. Den Prototypen entwickelte er innerhalb von einem halben Jahr, aus alten Elektroteilen und anderen Funden im elterlichen Haushalt. Die Elektroden bastelte er aus Metallschwämmen. Eines Nachts gelang es ihm schließlich, mit seinem Gerät Klänge zu hören. Die Soundqualität war zwar schlecht, aber seine „Elektroden“ übertrugen tatsächlich Klangsignale über die Haut ins Gehirn.

Mit seinem Neurophone entdeckte Flanagan eher zufällig einen menschlichen Sinn, der bislang nicht bekannt war: Hören über die Haut mittels Ultraschall. Menschen können Ultraschall nicht hören, Wale und Delphine hingegen verständigen sich genau in diesem Frequenzbereich. Patrick Flanagan hielt es sogar für möglich, dass sich unsere Vorfahren direkt mit Walen und Delphinen unterhalten haben könnten.

Neurophone

Wie funktioniert das Neurophone?

Das Neurophone eignet sich zum schnellen Lernen, erhöht die Kreativität und aktiviert den Vagus / Parasympathikus. Nach einer Studie kann man mit dem Neurophone fünfmal schneller lernen als mit herkömmlichen Schnell-Lernmethoden (Superlearning etc.). Einer von Flanagans Mitarbeitern lernte damit ungarisch, während er nebenher andere Dinge las oder sich entspannte. Das Neurophone kann spezielle  Frequenzbereiche unserer Gehirnwellen stimulieren, vor allem den Alpha-Zustand 8-12 Hz und Theta-Zustand 3-8 Hz. Es synchronisiert innerhalb weniger Minuten unsere beiden Gehirnhälften, entspannt Körper und Geist, verbessert und beschleunigt die Effekte von Meditationsübungen oder Hypnosetherapie.

Über Elektroden (Schallgeber) wird über die Haut ein Ultraschallsignal im Bereich von 40 kHz bis 100 kHz zugeführt. Dieses Signal kann mit einem beliebigen Audiosignal (Musik, Sprachkurse) moduliert werden, das von einer angeschlossenen Quelle eingespeist wird. Die akustisch nicht mehr wahrnehmbare Frequenz wird über die Haut in den Körper zum Gleichgewichtsorgan Sacculus geleitet. Die „kodierten“ Informationen werden weiter zum Gehirn und Unterbewusstsein leitet und dort „dekodiert“. Man „hört“ jetzt das Audiosignal – ohne mit den Ohren oder die Knochenleitung zu hören.

Die Erfindung des Neurophones brachte Flanagan einen großen Artikel in der Zeitschrift Life ein, die ihn einen „einzigartigen, reifen und neugierigen Wissenschaftler“ nannte. 1968 erhielt er endlich das US-Patent dafür. Flanagan entwickelte das Neurophone immer weiter – heutzutage wird es als Hilfsmittel zum schnelleren Lernen angeboten. Seine detaillierten Erinnerungen zur Geschichte der Entstehung des Neurophones lesen Sie hier (englischer Text).

Ein Leben für die Wissenschaft: unbequem und innovativ

Ab 1981 konzentrierte sich Flanagan auf nützliche Geräte und Produkte auf der Grundlage von Wasser und bestimmten Mineralstrukturen. Seine Entdeckung der besonderen Eigenschaften des negativen Hydrid-Ions wurde zwar erst belächelt, fand aber große Beachtung, als der Nobelpreisträger Chandrasekhar es als Hauptbestandteil des fernen Weltraums vorschlug. Fachzeitschriften wie das „International Journal of Hydrogen Energy“ und die „Free Radical Biology and Medicine“ veröffentlichten mehrere wissenschaftliche Arbeiten von Flanagan über Siliziumwasserstoffverbindungen.

Flanagan setzte seine Aktivitäten als Wissenschaftler, Erfinder und Philanthroph bis zu seinem Tod 2019 fort. Er förderte neue wissenschaftliche Ansätze zur Heilung des Menschen, insbesondere solche, die auf den großen Traditionen Indiens und Ägyptens basieren. Immer forderte Flanagan dazu auf, seine Forschungen und Entdeckungen von der medizinischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft genauestens prüfen zu lassen. Diese Bemühungen führten dazu, dass die Wissenschaft seine außergewöhnlichen Beiträge bestätigt und angenommen hat. Akademiker und Forscher an Universitäten von Oxford bis Stanford begannen, seine bahnbrechenden Entdeckungen zu studieren und sie den Wissenschaftlern der Zukunft beizubringen.