Start unserer Serie Hautbiologie: Aufbau der Haut und die Bedeutung der drei Keimblätter

Die Haut ist mit ca. 1,8 Quadratmetern Fläche unser größtes Organ und schützt den Körper vor Hitze, Licht und Verletzungen. Die Haut stellt die Grenzfläche zwischen dem Körperinneren und der Außenwelt dar, reguliert die Körpertemperatur durch Schwitzen und kann Wasser und Fett speichern. Die Struktur der Haut ist optimal, um ihre spezifischen und vielfältigen Aufgaben und Funktionen zu erfüllen.

Um die unterschiedlichsten Hauterscheinungen, Symptome und Veränderungen besser verstehen zu können, gehen wir in unserer Serie Hautbiologie detailliert auf die biologischen und embryologischen Grundlagen ein. Die drei Keimblätter Entoderm, Mesoderm und Ektoderm haben in der Hautbiologie eine fundamentale Bedeutung, um Hautsymptome und Hautreaktionen zu verstehen. Wir erklären Ihnen hier die Zusammenhänge.

Aufbau der Haut

1. Epidermis (Oberhaut)

Die Epidermis ist sehr dünn – zwischen 0,10 und 0,12 Millimeter. Ihre oberste Schicht besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen und ist somit die erste und wichtigste Schutzbarriere zur Außenwelt. Unter der Hornschicht liegt die Keimschicht, die Nachschub (Hornzellen) für die Hornschicht liefert. Darunter liegt die Basalzellschicht, die mit der darunter befindlichen Dermis über verschiedene Fasertypen strukturgebend verbunden ist. Die Nährstoffversorgung der Basalzellschicht erfolgt über die Dermis.

In dieser Basalzellschicht befinden sich spezifische Zellen zur Erkennung, Markierung und Neutralisation von pathogenen Mikroorganismen bei Verletzungen. In der Epidermis/Oberhaut befinden sich auch die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten). Ihr Produkt, der Farbstoff Melanin, gibt der Haut und den Haaren ihren Farbton. 5-10 % ist der Zellanteil in der Basalzellschicht. Mit der Aminosäure L-Tyrosin können die Melanozyten das Melanin herstellen. Ein Mangel hat somit biologische Konsequenzen beim intensiven Sonnenbaden ohne vorherige biologisch sinnvolle Anpassung!

 

2. Dermis (Lederhaut)

Als Dermis (Lederhaut oder Corium) bezeichnet man das Gewebe unter der Oberhaut. Die Dermis besteht aus verschiedenen Fasern wie Kollagen- und Elastinfasern, die dafür sorgen, dass die Haut stabil und gleichzeitig elastisch ist. Es gibt unterschiedliche Typen von Fasern: kurze oder lange Fasern, die wiederum spezifische Eigenschaften besitzen. Weil bestimmte Fasertypen mit zunehmenden Alter (meist ab 30 Jahren) weniger werden, wird die Haut zunehmend schlaffer. Auch wird die Festigkeit der Verbindung zwischen der untersten Epidermisschicht, der Basalzellschicht und Dermis durch diese Fasertypen bestimmt, die im Laufe der Zeit immer loser und lockerer wird.
In der Lederhaut sind zudem Blutgefäße und Lymphgefäße eingebettet, die der Nährstoffversorgung und dem Abtransport von Stoffwechselprodukten dienen.
Die Lederhaut beherbergt auch die sogenannten Hautanhangsgebilde, die zum Teil einem anderem Keimblatt zugehörig sind und auch entsprechend anders reagieren, so z. B. Haarfollikel (Ektoderm), Talg- und Schweißdrüsen (Alt-Mesoderm) sowie zahlreiche Nervenfasern zur Tast- und Vibrationswahrnehmung (Ektoderm).

3. Unterhautfettgewebe

Das Unterhautfettgewebe (Subcutis) besteht aus Bindegewebe und Fettzellen. Es dient als Kälteschutz und Energiespeicher.