Haut im Detail: Konflikte und Konfliktthemen der Talgdrüsen
Trotz aufwändiger Pflege bleibt bei vielen Menschen die Haut weiterhin trocken. Dahinter steckt ein biologisches Programm der Talgdrüsen. Das klingt paradox? Das ist pure BIOlogie!
Die Talgdrüsen produzieren in ihrer konfliktaktiven Phase mehr Sekret, um die Haare und Haut besser zu befeuchten. Der biologische Konflikt ist, „dass die Haut, bzw. das Fell austrocknet“. In der Reparaturphase (konfliktgelöste Phase) kommt es vorübergehend zu weniger Sekret, einer Unterfunktion der Talgdrüsen = weniger Talgproduktion! Die biologisch sinnvollen Programme der Epidermis / Oberhaut werden in einem separat Beitrag behandelt und beschrieben!
Externe Einflüsse wie biologisch empfundene Konflikte, kosmetische Behandlungen oder Kosmetika, die „die Haut austrocknen“, regen die Talgproduktion an
Dieser Konflikt kann auch aktiviert werden durch:
- „künstliche“ Einwirkung von übermäßiger Sonneneinstrahlung
- Laserlicht
- IPL (Intensed Pulse Light, Verfahren zur Haarentfernung)
- Radiofrequenztherapie
- Ultraschall
- Strombehandlungen
- Plasmabehandlungen
- chemische Substanzen wie Schälkuren, Säure- und Enzympeelings oder
- mechanische Reize wie Mikrodermabrasion, Needling etc.
Es findet ein gewollter Reiz (Behandlung) mit anschließenden Reparaturmechanismen statt. Immer, wenn unser Körper eine „Gefahr der Hautaustrocknung“ wahrnimmt, reagiert er mit der Aktivierung eines Sonderprogrammes „Talgdrüsenüberfunktion“. Die Haut reagiert ersteinmal mit vermehrter Bildung von Talg, um Haut und Haare vor Austrocknung zu schützen. In der zweiten Phase der Konfliktlösung kommt es zu einer verminderten Sekret- und Talgproduktion. Die Haut fühlt sich trocken an bis die Reparaturprozesse abgeschlossen sind.
Unsere persönliche Ansicht, Glauben oder Herstellerangaben , ob diese oder jene Behandlung die Haut und Haare austrocknet, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Denn der Körper reagiert intelligent und bio-logisch sinnvoll. Unser Körper hat genug sensible Sensoren, um die aktuelle Ist-Situation analysieren und bewerten zu können und bei Bedarf steuernd einzugreifen (Regulation).
Wenn im kosmetischen Bereich Produkte eingesetzt werden, die sich oberflächlich gut anfühlen und auch gut für die Haut sind, stellt sich dennoch die Frage, was in den darunter liegenden Hautschichten hinsichtlich der Feuchtigkeitsversorgung passiert.
Täuscht Glycerin der Hautoberfläche Feuchtigkeit vor, während in tieferen Schichten die Haut austrocknet?
Glycerin gelangt in Form unterschiedlichster Produkte auf die Hautoberfläche. Es kann viel Wasser und Feuchtigkeit binden. Könnte es sein, dass aus den darunter liegenden Hautbereichen, Wasser und Feuchtigkeit „abgesaugt“ wird? Wenn das so wäre, würde die Haut trotz oberflächlich ausreichender Feuchtigkeit dennoch „austrocknen“ (überspitzt gesagt) und das Notprogramm der Talgdrüsen (vermehrte Talgproduktion) starten.
Die Haut bekommt immer wieder die Rückmeldung: „zu trocken – mehr Talg produzieren“. Das könnte zu einem Kreislauf führen: Überfunktion der Talgdrüsen = vermehrte Talgproduktion. Die nächste Frage wäre dann: Kann die vermehrt gebildete Talgmenge austreten oder wird das Austreten wegen „Verstopfung“ der Ausführungsgänge (Make-Up, Pflegeprodukte…) verhindert?
Bei Krankheitsbildern der Haut, bei denen eine Überproduktion von Talg besteht oder vergrößerte Talgdrüsen (Zellvermehrung / Schwellungsprozesse mit Entzündungszeichen), könnte dann die Ursache darin liegen, dass Kosmetika oberflächlich auf der Haut das Wasser und Feuchtigkeit aus den darunter liegenden Schichten permanent „absaugt“?
Mit diesen Anregungen und Gedanken wollen wir nur Hinweise geben. Für spezielle Hautbilder, die auch bei aufwändiger Pflege nicht besser werden wollen, könnte das ein weiterer Versuch oder Ansatzpunkt sein.
Keines dieser Gewebe (Dermis, Lederhaut, Schweißdrüsen und Talgdrüsen) kann schmerzen. Wenn es schmerzt, dann nur, weil die darüber liegende ektodermale Schicht (Epidermis) gespannt oder anderweitig beschädigt oder zerstört ist.